Bauabnahme Lötschberg Basistunnel

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Kunde

BLS Alptransit AG

Aufgabenstellung

Bild- und Profilaufnahme zum Nachweis der Einhaltung der Lichtraumprofile. Abklärungen, ob das heutige Profil mit dem zukünftigen „Shuttle Profil“ kompatibel ist.

Messung

  • Aufnahme mit dem TS3
  • Gesamtlänge 51 km
durchstoss
Quelle: BLS

Das Projekt im Detail

Am 15. Juni 2007 wurde nach achtjähriger Bauzeit der Lötschberg-Basistunnel feierlich eröffnet.
Mit 34,5 km war er zu dem Zeitpunkt der längste Tunnel der Schweiz, der drittlängste der Welt und ein wichtiges Stück in der Neuen Eisenbahn Transversale (NEAT) der Schweiz.
Er führt vom Berner Oberland ins Wallis und ist Teil eines Gesamtkonzeptes, das den Verkehr in der Schweiz weg von der Straße und auf die Schiene bringen soll.
Der Auftraggeber, die BLS AlpTransit AG, benötigte mehrere Prüfungen, ob gewisse Lichträume und Abstände eingehalten sind, z.B. zwischen Stromabnehmer der Fahrzeuge und festen Anlagen.

Messungen

Als Basis für die Profilabklärungen wurde eine flächendeckende Scanneraufnahme sämtlicher Tunnelabschnitte in hoher Auflösung (10.000 Pixel pro 360°-Scan) durchgeführt.

Benutztes Gerät war die Kombination aus Tunnelscanner SPACETEC TS3 und dem SPACETEC Zweiwegefahrzeug. Als Zeitfenster für die Messungen standen 4 Schichten in den Wochen vor der Eröffnung zur Verfügung.

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TypischesTragwerk_heller
Quelle: Siemens

Auswertungen

Auf Basis der Scanneraufnahmen konnten die einzelnen Profilabklärungen in kurzer Zeit durchgeführt werden. Daneben verfügt der Eigentümer, die BLS AG, über eine komplette Bestandsdokumentation, die bei späteren Tunnelprüfungen und der Beurteilung von Veränderungen in der Bausubstanz eine wichtige Informationsquelle darstellt.

Die wichtigste Prüfung bezog sich auf die Einhaltung der notwendigen Mindestabstände zwischen Fahrzeug und Tunnel inkl. Einbauten, wie sie von der Aufsichtsbehörde für das Eisenbahnwesen gefordert werden.

Es ist geplant, den Tunnel zu einem späteren Zeitpunkt mit speziellen Fahrzeugen, dem „Lötschberg-Shuttle“ zu befahren. Inhalt einer Prüfung war, festzustellen, welche Einbauten für dieses größere Fahrzeug in das vorgegebene Lichtraumprofil einragen würden und deshalb abzuändern sind.

Die Gesamtlänge der Tunnelröhren des LBT beträgt über 60 km. Die Zahl der zu überprüfenden Einbauten ist enorm. Eine Kontrollmessung vor Ort für jedes einzelne Objekt wäre äußerst aufwändig und würde sehr viel Zeit beanspruchen.

Demgegenüber hat sich der Einsatz des SPACETEC TS3 als sehr effizient erwiesen. Die gesamte Tunnel-Anlage wurde in nur 4 Tagen gescannt.

Für die verschiedenen Lichtraumabklärungen wurde das SPACETEC-Auswerteprogramm TuView eingesetzt. Mit dessen Hilfe lassen sich Verletzungen der festgelegten Lichtraumtoleranzen leicht auffinden, da sie als farbige Markierung auf dem Scanbild angezeigt werden.

So erkannte Problemstellen wurden mit den Analysewerkzeugen von TuView näher untersucht. Damit lässt sich leicht die Ursache feststellen. Der Bearbeiter hat damit wertvolle Informationen zur Hand, um für Abhilfe zu sorgen.

Die nachfolgenden Screenprints zeigen die verschiedenen Möglichkeiten, die Ergebnisse der Lichtraumuntersuchung darzustellen. Fächendeckende Lichtraumkartierung als Abwicklung und im Detail in TuView, oder eine 3D-Durchfahrt in TuDrive

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BeispielOst15700

Grün heißt in der hier gezeigten Lichtraumkartierung: das Objekt kommt der Grenzlinie nahe, die geforderten Abstände sind aber eingehalten.

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Bei den Nachspannvorrichtungen können Teile dem freizuhaltenden Raum nahe kommen oder einragen. Hier ist es die Umlenkrolle einer Nachspannvorrichtung.

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TuDrive bietet eine realistische Darstellung der Lichtraum-Situation. Das Bild oben illustriert die Anzeige einer Engstelle.